Die Auswirkungen globaler Ölpreisschwankungen auf den Alltag der Autofahrer

Veröffentlicht: 19.02.2024, 14:28 Uhr | Aktualisiert: 19.02.2024, 15:06 Uhr

Schwankende Ölpreise können manchem Autofahrer Kopfschmerzen bereiten, denn früher oder später schlägt ein hoher Ölpreis auf den Spritpreis durch. Lesen Sie hier mehr über die Zusammenhänge von Ölpreis und Spritpreis und erfahren Sie, wie Sie beim Tanken Ihren Geldbeutel schonen können.

Nahaufnahme eines Stutzen, der in einem Autotank steckt

Wie kommt der Ölpreis zustande?

DEN Ölpreis gibt es nicht, da am Weltmarkt sehr viele verschiedene Ölsorten gehandelt werden. Die bekannteste – und für Europa wichtigste Sorte ist Brent-Öl. Dabei handelt es sich um Rohöl, welches in sehr vielen verschiedenen Branchen zum Einsatz kommt, und auch zu Sprit weiterverarbeitet wird.

Gefördert wird es im atlantischen Becken im namensgebenden Brent-Ölfeld und wird häufig mit Öl aus dem Ninian-Feld – ebenfalls in der Nordsee – gemischt und am Weltmarkt als Brent-Öl gehandelt.

Der Brent-Öl-Preis ist der Referenzpreis für Öl am Weltmarkt. Von ihm leiten sich die Preise für viele andere Ölsorten ab. Das heißt: Steigt der Brent-Öl-Preis, steigen auch die Preise für andere Ölsorten.

Wie auf anderen Märkten auch bestimmen Angebot und Nachfrage den Preis für Öl: Wird viel Brent-Öl nachgefragt, steigt der Preis; sinkt die Nachfrage, sinkt der Preis. Werden hohe Mengen an Öl gefördert, entsteht ein großes Angebot, was ebenfalls zu sinkenden Preisen führt, wenn die Nachfrage nicht gleichzeitig ansteigt.

Der Preis wird von den Ölgesellschaften in den Förderländern kontinuierlich an Angebot und Nachfrage angepasst. Größter Ölproduzent sind die USA mit einer jährlichen Fördermenge von 563 Millionen Tonnen.

In diesem Zusammenhang sei auch die Kartellgesellschaft OPEC (Organizarion oft he Petroleum Exporting Countries), welcher 13 Förderländer – hauptsächlich aus dem Mittleren und Nahen Osten sowie Russland und Venezuela – angehören, und die 40 Prozent des weltweiten Erdöls exportieren. Die OPEC stimmt sich in regelmäßigen Treffen auf die Fördermenge ab, um den Ölpreis stabil zu halten und die Gewinne für die Förderländer zu maximieren.

Nicht immer führt eine Reduzierung der Fördermenge jedoch zu einem steigenden oder einem stabilen Ölpreis, wie letztes Jahr gesehen werden konnte, als die OPEC für 2024 geringere Förderquoten angekündigt hat: der Ölpreis zeigte sich von diesem Beschluss unbeeindruckt – er blieb nach der Ankündigung konstant.

Wie wirkt sich der Ölpreis auf den Spritpreis aus?

Schwankende Ölpreise haben auch auf den Spritpreis Auswirkungen, wie vor allem während der Corona-Krise vor einigen Jahren zu sehen war: Durch Herunterfahren der Wirtschaft sank die Nachfrage nach Öl. Die Folge: Der Spritpreis sank rapide. Als die Wirtschaft wieder hochfuhr, stieg auch der Ölpreis wieder – und somit die Preise an den Tankstellen.

In Deutschland macht der Ölpreis jedoch nur einen kleinen Anteil des Gesamtpreises für Sprit aus: Zwei Drittel des Preises sind Steuern und Angaben. Nur das andere Drittel setzt sich aus dem Ölpreis und dem Verarbeitungs- und Transportpreis zusammen. Weiterer Preistreiber für Sprit kann auch der Dollarkurs sein, weil Öl in Dollar gehandelt wird. Steigt der Dollar gegenüber dem Euro, ist nicht nur der Preis für ein Fass Rohöl teurer, sondern auch der Wechselkurs ungünstiger, sodass in der Summe ein höherer Spritpreis zustande kommt.

Was tun, wenn der Ölpreis schwankt?

Schwankungen beim Ölpreis werden früher oder später immer an der Tankstelle zu sehen und im Portemonnaie zu spüren sein. Gegen Ölpreisschwankungen können Autofahrer zwar wenig tun, aber mit einigen Tricks lässt sich der Geldbeutel dennoch etwas schonen.

1. Nicht während der Rush-Hour tanken

Spritpreise unterliegen täglichen Schwankungen. Morgens, mittags und abends während der Stoßzeiten sind die Preise häufig höher als zur Mittagszeit oder spätabends. Es lohnt sich daher, nicht auf dem Weg zur oder von der Arbeit zu tanken, sondern in der Zeit dazwischen.

2. Preise vergleichen

An manchen Tankstellen ist der Spritpreis günstiger als an anderen, selbst wenn die Tankstellen nur wenige Kilometer voneinander entfernt sind. Auch wenn die Preisunterscheide oft nicht mehr als 2 oder 3 Cent betragen, lässt sich mit dieser Strategie auf Dauer Geld sparen, wenn man immer bei der günstigsten Tankstelle volltankt. Hier kann man Vergleichsportale oder Sprit-Apps nutzen, um die günstigste Tankstelle in der Region zu finden.

3. Im Ausland tanken

Wer in Grenznähe wohnt, hat unter Umständen den Vorteil, günstiger im Ausland zu tanken. Auch wenn der Sprit dort genauso schwankenden Ölpreisen unterliegt wie hier in Deutschland, sind in vielen Ländern die Steuern und Abgaben geringer, was unterm Strich zu einem günstigeren Spritpreis führt.

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