Wenn das Auto streikt und die Fahrt unverhofft endet, müssen Fahrer einiges beachten. Bei einer falschen Vorgehensweise besteht das Risiko für verheerende Unfälle. Gerade auf Autobahnen setzen sich Betroffene oft unbemerkt einem großen Risiko aus. Wie es richtig geht, wird nachfolgend erklärt. Außerdem Tipps zur Pannenhilfe und empfehlenswertes Zubehör.
Ein Platter Reifen oder ähnliche Probleme können häufig ohne Pannenhilfe repariert werden. Vorausgesetzt im Fahrzeug befinden sich die nötigen Ersatzteile und Werkzeuge. Da einige Pannen häufiger vorkommen, macht es stets Sinn ein gewisses Equipment an Werkzeug mitzuführen. Besonders gilt dies für Urlaubsfahrten oder Geschäftsreisen, die über viele Kilometer andauern. Ein Muss für jeden Fahrzeughalter ist ein Wagenheber, weil ein beschädigter Reifen kein Grund sein muss die Pannenhilfe anzurufen. Mit dem passenden Modell kann die Weiterfahrt selbstständig gewährleistet werden. Welches Modell für den individuellen Bedarf geeignet ist, wurde unter wagenheber.net thematisiert, einer Internetseite mit aktuellem Wagenheber Test. Im Ratgeber wurde unter anderem die folgende Tabelle veröffentlicht, welche die Einsatzmöglichkeiten der verschiedenen Varianten zusammenfasst:
Was außerdem zum Bordwerkzeug gehört, wird bei auto-motor-und-sport.de erläutert.
In vielen Fällen ist ein Ausweichen auf Parkplätze oder ähnliches unmöglich. Dann muss das Fahrzeug auf Autobahnen umgehend auf den Standstreifen gelenkt werden. Selbstverständlich ohne andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr zu bringen. Das Lenkrad sollte so in Position gebracht werden, dass die Reifen nach rechts einschlagen. Dies hat den einfachen Hintergrund, dass das Fahrzeug bei einem Auffahrunfall dann nicht nach links auf die Fahrbahn rollt, sondern weiter nach rechts. Schlimmeres soll damit vermieden werden.
Bevor Sie oder Fahrzeuginsassen aussteigen, muss jede Person die Warnweste anziehen. Das Fahrzeug sollte ausschließlich auf der Beifahrerseite verlassen werden, um zu verhindern, dass jemand durch den vorbeirasenden Verkehr auf die Fahrbahn gerissen wird. Der Fahrtwind darf keinesfalls unterschätzt werden. Ein Handy sowie die Fahrzeugdokumente sind mitzunehmen. Alle Personen sollten sich nun umgehend hinter die Leitplanke begeben. Einzige Ausnahme: Eine Person muss das Warndreieck mit einem Abstand von 150 Metern (mindestens!) vom Pannenfahrzeug entfernt auf dem Standstreifen aufstellen. Es garantiert, dass andere Fahrzeuge gewarnt sind und entsprechend vorsichtig fahren. Sobald das Warndreieck platziert ist, muss sich auch diese Person umgehend hinter die Leitplanke begeben. Sind alle Betroffenen in Sicherheit und die Pannenstelle ordnungsgemäß abgesichert, ist die Pannenhilfe zu informieren. Über die Kilometersteine kann dem Pannenservice der exakte Aufenthaltsort mitgeteilt werden.
Um umgehend Hilfe rufen zu können, steht auf Autobahnen die Notrufnummer der Autoversicherer zur Verfügung. Alle eingehenden Notrufe, die von den Notrufsäulen aus getätigt werden, gehen bei der GDV Dienstleistungs-GmbH & Co. KG ein. Wo die nächste Säule steht, darauf weisen die weißen Leitpfosten auf der Autobahn hin. Schwarze Pfeile zeigen die Richtung an, in die Sie laufen müssen. "Der gebührenfreie Handy-Notruf der deutschen Autoversicherer ist rund um die Uhr und 365 Tage im Jahr unter der Nummer 0800 NOTFON D (0800 - 668366 3) erreichbar", heißt es unter gdv-dl.de. Ist keine Säule zu sehen, kann die Notrufnummer daher auch direkt mit dem Mobilgerät angerufen werden. Im Idealfall wird die Nummer sowohl abgespeichert, als auch im Fahrzeug oder Geldbeutel aufbewahrt. Besteht eine Mitgliedschaft in einem Autoclub inklusive Pannenhilfe-Service, ist dieser der richtige Ansprechpartner. Alternativ ist die Versicherung zu kontaktieren, wenn darüber ein Schutzbrief besteht.
Sind Sie auf Land- oder Bundesstraßen liegen geblieben, ist die Vorgehensweise im Vergleich zu Pannen auf Autobahnen ähnlich. Zunächst muss der Warnblinker eingeschaltet werden, um entgegenkommende und von hinten heranfahrende Fahrzeuge zu warnen. Das Fahrzeug sollte so platzsparend wie möglich an der rechten Seite abgestellt werden. Falls nötig auf einem Parkplatz oder ähnlichem halten. Jetzt müssen alle Personen die Warnwesten anziehen. Handy und Fahrzeugpapiere am besten gleich mitnehmen. Ausgestiegen wird immer auf der Fahrzeugseite, die vom Verkehr abgewandt ist. Warndreieck anschließend mindestens 100 Meter vom Pannenfahrzeug entfernt aufstellen. Ist das Fahrzeug in einer Kurve stehen geblieben, muss das Warndreieck so aufgestellt werden, dass herannahende Fahrzeuge ausreichend Zeit haben zu reagieren. Je nach Straßenlage muss das Warndreieck also deutlich mehr als 100 Meter vom Fahrzeug entfernt sein. Bringen Sie alle Insassen in Sicherheit und fordern Sie sie auf, mit ausreichend Sicherheitsabstand zur Fahrbahn zu warten. Nun können Sie prüfen, ob sich das Fahrzeug möglicherweise vor Ort ohne Pannenhilfe reparieren lässt. Ist dies nicht möglich oder aufgrund der Verkehrslage zu gefährlich, sollte Hilfe gerufen werden.
Dass die Pannenhilfe nicht immer optimal agiert, zeigt ZDF im WISO-Test. Im folgenden Video zur Sendung wird deutlich, dass oft sogar die einfachsten Defekte nicht kompetent erkannt werden:
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