Wer blind ist, kann keine schwarzen Raucherbeine sehen

VÖ: 28.07.2017 - 14:00 Uhr. Kommentare: 0

Seit dem Fotos von abgestorbenen Fußzehen, Kindersärgen und schwer verkohlten Lungen auf europäischen Zigarettenschachteln abgebildet sind, sind die Marketingexperten der Tabakwarenindustrie gefordert. In Deutschland ist Werbung für Zigaretten und Tabak auf öffentlichen Plakatwänden und Litfaßsäulen noch immer erlaubt. Seit Einführung der besagten "Horrorbilder" ist es spannend zu beobachten, wie die Plakatwerbung für Marlboro, Lucky Strike und Co. gestaltet wird. Immerhin sind Groß- oder Frontalaufnahmen der einst so bunten Zigarettenschachteln ein Tabu, sofern man die abschreckenden Abbildungen nicht in die Werbung integrieren möchte.
Aus diesem Grund sah man zuletzt ausschließlich Werbung, die weitestgehend auf Fotografien der Tabakschachteln verzichtete und/oder diese nur aus einem Blickwinkel zeigte, der den Blick auf die Horrorbilder nur schemenhaft zulässt.

++ADF++

Seit einigen Wochen existieren nun neue abstoßende Grafiken auf Europas Zigarettenschachteln, unter anderem auch ein fast komplett schwarzes Foto, das auf die mögliche Erblindung durchs Rauchen hinweisen soll. Der professionelle Marketingstratege weiß natürlich, dass ein schwarzes Foto weniger abschreckend wirkt als beispielsweise weinende Eltern vor einem kleinen Sarg. Bei BAT (British American Tobacco) dachte man sich daher offensichtlich, dass Blindheit vor Horrorbildern schützt und dass die Farbe Schwarz allein noch niemanden verschreckt hat. Grund genug, um die Marke WEST wieder so zu bewerben, wie es einmal ein Quasi-Standard war: Mit großen, aufdringlichen und plakativen Produktbildern:

WEST Werbung an einer Bushaltestelle in Kassel
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