Ablauf und Kosten einer MPU

VÖ: 28.01.2019 - 11:25 Uhr. Kommentare: 0
Alkohol am Steuer

Die Medizinisch-Psychologische Untersuchung (kurz: MPU) begutachtet die Fahreignung einer Person. Neben der körperlichen Eignung werden auch die geistige Eignung sowie die persönliche Zuverlässigkeit überprüft. Durchgeführt wird die MPU von einer amtlich anerkannten Begutachtungsstelle für Fahreignung. Antragsteller ist derjenige, der sich dieser Prüfung unterziehen möchte. Sie ist zum Beipsiel nötig, um eine Fahrerlaubnis wiederzuerlangen.

Wann wird eine MPU angeordnet?

Die MPU kann durch eine Fahrerlaubnisbehörde angeordnet werden. Häufigste Ursache für die Anordnung der Überprüfung ist das mehrmalige Fahren unter Alkoholeinfluss oder wenn ein Fahrer einmalig mit einem Alkoholspiegel von mehr als 1,6 Promille erwischt wurde. Dies gilt auch für das Fahren eines Fahrrads unter Alkoholeinfluss. Auch das Fahren unter Drogeneinfluss sowie ein Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz kann mit der Anordnung einer MPU geahndet werden. Wer mehr als sieben Punkte beim Fahreignungsregister in Flensburg gesammelt oder besonders schwerwiegende Verkehrsverstöße begangen hat, muss sich ebenfalls einer MPU unterziehen. Strafrechtliche Auffälligkeiten können ebenfalls eine MPU nach sich ziehen. Menschen mit einer körperlichen Behinderung oder einer geistigen Erkrankung werden vor der Erteilung einer Fahrerlaubnis oftmals auch durch eine MPU auf Ihre Fahreignung überprüft.

Welche Begutachtungsstellen gibt es?

Die MPU kann nur durch eine amtlich anerkannte Begutachtungsstelle für Fahreignung durchgeführt werden. Es gibt rund 20 Träger, die akkreditiert sind. Dazu gehören beispielsweise: 

· TÜV Technische Überwachung Hessen GmbH
· DEKRA e.V. Dresden
· Universitätsklinikum Heidelberg
· MPUMax GmbH
· pima-mpu GmbH

Wie läuft eine MPU ab?

Wer eine MPU angeordnet bekommt, muss sich zunächst bei der Begutachtungsstelle anmelden. Nachdem der Betroffene die Kosten für das Gutachten bezahlt hat, wird mit der Begutachtungsstelle ein Termin für die MPU vereinbart. Diese dauert etwa drei bis vier Stunden und besteht aus drei Teilen:

· psychologisches Untersuchungsgespräch
· psychophysiologischer Leistungstest
· medizinischer Teil

 

Die zu begutachtende Person füllt eine Reihe von Fragebögen aus, die durch einen Verkehrspsychologen ausgwertet werden. Während dem psychologischen Gespräch wird außerdem überprüft, ob die Person ihr Fehlverhalten einsieht und Verkehrsauffälligkeit in Zukunft verhindern wird. Der psychophysiologische Leistungstest wird mittels eines Reaktionstests am Computer ausgeführt, mit dem Reaktionsfähigkeit, Konzentration und Aufmerksamkeit getestet werden. Der medizinischen Teil zielt darauf ab, verkehrsrechtlich relevante Erkrankungen auszuschließen.

Wie geht es nach der MPU weiter?

Maximal 14 Tage nach der MPU bekommt der Antragsteller das Gutachten zugesandt. Fällt das Gutachten positiv aus, kann es der Fahrerlaubnisbehörde vorgelegt werden. Diese händigt daraufhin den Führerschein an die überprüfte Person aus. 45% aller Teilnehmer fallen bei einem MPU Test durch. Ein negatives Gutachten muss der Fahrerlaubnisbehörde nicht vorgelegt werden.

Wie teuer ist eine MPU und wer trägt die Kosten?

Die Kosten für eine MPU richten sich nach dem jeweiligen Aufwand der Untersuchung. Die Kosten können zwischen etwa 350 EUR und 750 EUR liegen. Hier gibt es eine Kostenübersicht der Grundgebühren. Sämtliche anfallenden Kosten trägt der Antragsteller, also die zu untersuchende Person.

Bildquelle: https://pixabay.com/de/menschen-m%C3%A4dchen-fahren-auto-2561226/

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