Motorradversicherung: Lohnt sich der günstigste Tarif?

VÖ: 19.10.2020 - 13:58 Uhr. Kommentare: 0

Es herrscht das beste Wetter, der Tank ist randvoll - los geht es auf Motorrad-Tour! Leider bieten sich hierzu momentan nicht wirklich so viele Gelegenheiten, da wir uns bereits mit großen Schritten auf den Winter zu bewegen.

Mann lehnt an seinem Motorrad

Trotzdem ist das Thema Motorradfahren am Ende eines jeden Jahres von großer Bedeutung, da es darum geht, welchen Versicherungsschutz Sie für Ihr Zweirad im neuen Jahr wählen sollten. Anbieterwechsel sind bis Ende November möglich und daher sollten Sie sich zuvor genauestens mit dem Thema auseinandersetzen und vergleichen. Also, wie steht es eigentlich um Ihre Motorradversicherung und welchen Schutz wünschen Sie sich?

In diesem Artikel werden Ihnen die wichtigsten Fragen zum Versicherungsschutz für das Motorrad erläutert und ein besonderes Augenmerk darauf geworfen, ob sich der günstigste Tarif lohnt.

Unterschiede zwischen Haftpflicht, Teil- und Vollkaskoversicherung beim Motorrad

Generell ist zu sagen, dass für das Motorrad die gleichen Bestimmungen gelten, wie bei der Kraftfahrzeugversicherung für das Auto: Mit der Haftpflichtversicherung sind etwaige Unfallopfer geschützt - auch der Mitfahrer - und diese muss jeder Motorradhalter abschließen. Die Haftpflicht zahlt beispielsweise bei Beschädigungen an fremden Personen, Gebäuden und natürlich Fahrzeugen.

Eine Teil- oder Vollkasko übernimmt darüber hinaus die Schädigungen am eigenen Fahrzeug. Diebstahl oder Schäden durch Sturm und Hagel werden von der Teilkaskoversicherung abgedeckt und sind genau definiert. Einen höheren Schutz bietet nur noch die Vollkaskoversicherung, welche zusätzlich zu den Leistungen der Teilkasko auch weitere Schäden an der eigenen Maschine ersetzt, selbst wenn ein Unfall im Eigenverschulden verursacht wurde. Auch Vandalismusschäden (z.B. zerkratzter Lack) werden anstandslos übernommen.

Der günstigste Tarif: Nicht immer alles komplett abgesichert

Sollte Ihr Motorrad gestohlen werden, was leider in Deutschland keine Seltenheit ist, sind Sie mit einer Kaskoversicherung abgesichert.

Zu beachten ist jedoch, dass die Leistung meistens nicht über den Wiederbeschaffungswert hinaus geht. Es gibt jedoch die Möglichkeit, einen Tarif abzuschließen, der nach Kaufdatum oder Erstzulassung für einen geraumen Zeitraum auch den Kauf- bzw. Neupreis erstattet. Sollte Ihr Motorrad also Diebe magisch anziehen, ist eine Investition in einen höherpreisigen Tarif lohnenswert.

Die Teilkasko schließt festverbaute und angebaute Motorradteile in den Schutz mit ein. Somit werden beispielsweise die Kosten für ein angebautes Koffersystem oder auch den Helm, sofern er korrekt mit einem Schloss am Motorrad gesichert war, von der Versicherung erstattet. Ein mobiles Navigationsgerät oder auch eine Gepäckrolle ist in den meisten Fällen nicht im Versicherungsschutz enthalten.

Gut zu wissen:

Nutzen Sie ein Saisonkennzeichen und sparen Sie Steuern und Versicherungsprämie. Ist das Motorrad teil- oder vollkaskoversichert, gilt der Diebstahlschutz auch in der kalten Jahreszeit weiter, sofern das Motorrad an einem sicheren Ort steht (Garage oder umzäuntes Grundstück).

Um wirklich sicherzugehen, was in Wirklichkeit versichert ist, sollten Sie als Motorradhalter direkt bei Ihrer Versicherung erfragen oder die Versicherungsbedingungen genauestens studieren. Gebunden an den jeweiligen Tarif sind ausgeprägte Unterschiede denkbar. So werden Sonderausstattungen wie z.B. ein Sportauspuff, der nachträglich installiert wurde, oder der Ersatz für Schutzkleidung im günstigsten Tarif nur sehr selten inkludiert sein.

Tipp: In jedem Fall ist es immer sinnvoll, Belege für die Anbauteile aufzubewahren.

Welche Faktoren beeinflussen den Tarifbeitrag?

Motorleistung

Generell gilt festzuhalten: Je mehr PS das Motorrad hat, desto größer ist das Risiko und somit auch die Prämie.

Schadenfreiheitsrabatt

Je länger keine Kosten bei der Versicherung eingereicht wurden, desto höher ist der Rabatt der Schadensfreiheit. Manchmal lohnt es sich, kleine Schäden selbst zu reparieren.

Regionalklasse

Die Regionalklassen zeigen die Schadenbilanz aus 38 Regionen in Deutschland auf. Passieren in einer Region seltener Unfälle und sind die Schäden von geringem Umfang, ist die Regionalklasse als niedrig einzustufen.

Alter des Fahrers

Es wird davon ausgegangen, dass junge Motorradfahrer im Schnitt mehr Schäden verursachen. Deswegen müssen jüngere Fahrer mit einem Zuschlag rechnen.

Die Selbstbeteiligung

Je mehr Selbstbeteiligung Sie zu zahlen bereit sind, desto preiswerter wird der Beitrag für die Kasko.

Schutzbrief

Schutzbrief oder nicht kann den Tarifbeitrag beeinflussen. Sinnvoll ist er aber allemal, denn Sie bekommen mit einem Schutzbrief ihrer Versicherung zügige Unterstützung und Hilfe unterwegs.

Sonderfaktoren

Jede Versicherungsgesellschaft ermittelt ihre Tarife auf unterschiedliche Weise. Manche Gesellschaften geben Nachlässe, wenn das Motorrad in der Garage steht. Andere honorieren ein ABS, wieder andere belohnen Eigentümer einer BahnCard oder eines Dauertickets für den Öffentlichkeitsverkehr – Augen aufmachen lohnt sich also!

Lohnt sich der günstigste Tarif?

Im Grunde genommen, können nur Sie alleine das entscheiden. Es sind viele Faktoren zu beachten, die den Endpreis für eine Motorradversicherung ausmachen und nur nach individueller Prüfung sollte daraufhin entschieden werden.

Führen Sie einen detailgenauen und ausführlichen Versicherungsvergleich auf einem Onlineportal durch, lesen Sie die einzelnen Tarifbestimmungen sorgfältig und wägen Sie ab, was Sie tatsächlich benötigen. Dann können Sie auch das ein oder andere Schnäppchen schlagen.

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