Alternative Kraftstoffe für Verbrennungsmotoren

VÖ: 25.11.2020 - 20:20 Uhr. Kommentare: 0

Wie können Diesel und Benzin ersetzt werden?

Der Klimawandel ist neben dem Coronavirus ein viel diskutiertes Thema in der Gesellschaft. Verantwortlich dafür wird der Treibhauseffekt gemacht, der der Aufheizung der Atmosphäre Vorschub leistet. Verbrennungsmotoren in Autos, LKWs, Schiffen und Flugzeugen tragen einen mehr oder weniger großen Anteil dazu bei.

Deshalb suchen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft schon seit längerer Zeit nach Alternativen, um die individuelle Mobilität zu erhalten und die Abhängigkeit vom Erdöl zu vermindern. Andere Lösungen sind im Gespräch, vor allem, um die Bestands-Kfz bedienen zu können. Es ist damit zu rechnen, dass diese noch einige Jahrzehnte die Straßen bevölkern, allein in Deutschland sind knapp 50 Millionen PKW unterwegs.

Preisschild Tankstelle

Welche Alternativen zu Benzin und Diesel gibt es?

Autogas

LPG (Liquefied Petroleum Gas) oder Autogas firmiert auch unter der Bezeichnung Flüssiggas. Es setzt sich aus den Gasen Butan und Propan zusammen. Diese fallen hauptsächlich als Nebenprodukt in der Raffinierung von Mineralölen an. Laut Flüssiggasspezialist Barmalgas können damit schon seit Jahrzehnten problemlos PKW mit Ottomotoren betankt werden. Dazu bedarf es eines Zusatztanks, der für ca. 2.500 Euro nachträglich eingebaut werden kann. Dafür wird entweder die Kuhle des Reserverades genutzt oder es müssen Teile des Kofferraums geopfert werden. Viele Hersteller bieten die Version auch ab Werk an, dann allerdings als monovalentes Fahrzeug, dass nur mit LPG betrieben werden kann. In der Nachrüstversion kann von Gas- auf Benzinbetrieb umgeschaltet werden und umgekehrt. Für Dieselmotoren ist der Treibstoff nicht geeignet. In Deutschland sind Stand Februar 2020 ca. 6700 Tankstellen mit Autogaszapfsäulen ausgestattet. LPG produziert bei der Verbrennung 10-15% weniger CO2 als Benzin. Zudem geht der Ausstoß anderer Schadstoffe wie Schwefeldioxid und Ruß gen Null. Autogasfahrzeuge erzeugen 50 % weniger Lärm als Dieselfahrzeuge.

Erdgas & Biogas

Im Gegensatz zu Autogas besteht Erdgas oder CNG (Compressed Natural Gas) aus gasförmigem Methan. Der CO2 Ausstoß wird mit 75% im Vergleich zum Benziner angegeben. Erdgas ist weder giftig noch krebserregend und die Motoren emittieren sehr wenig Feinstaub. Es kostet etwas mehr als die Hälfte des herkömmlichen Superbenzins und ist ca. 35% billiger als LPG. Viele Hersteller liefern eine Erdgasversion ihrer Modelle ab Werk. Der nachträgliche Einbau eines Erdgastanks schlägt je nach Modell mit ca. 3.000 – 4.500 Euro zu Buche. Das Zapfsäulennetz ist mit ca. 900 Anlagen dünn ausgeprägt und Steuervergünstigungen für den Treibstoff laufen 2026 aus. Genau wie beim LPG betriebenen Kraftfahrzeug ist das Auto mit einem herkömmlichen Benzintank ausgestattet, sodass die nächste Tankstelle erreicht werden kann. Experten des ADAC erklären sowohl mit LPG als mit CNG betriebene Fahrzeuge als absolut sicher. Zurzeit besteht eine Förderrichtlinie des Verkehrsministeriums, der den Treibstoff für LKW interessant erscheinen lässt. Im Gegensatz zum Fahrzeug mit Autogas können CNG- Fahrzeuge mit Biogas betankt werden. Auch Biogas wird aus Methan hergestellt. Grundstoff ist dabei Biomasse, die in der Landwirtschaft anfällt. Es hat auf Verbrenner ähnliche Auswirkungen wie Erdgas. Zurzeit sind jedoch eher Kommunen und Haushalte Abnehmer und es wird ins normale Gasnetz eingespeist.

Biodiesel, Bioethanol & Pflanzenöl

Alle drei Kraftstoffe werden aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt und besitzen deshalb eine ausgeglichene Klimabilanz. In der Regel wird Biodiesel dem Diesel und Bioethanol dem Super beigemischt. Während es Biodiesel bis vor einigen Jahren noch pur zu tanken gab, kennt man Bioethanol als Beimischung von Super E10. Die meisten Dieselmotoren laufen mit Biodiesel problemlos. Reines Bioethanol vertragen dagegen nur Ottomotoren in FFV (Fuel Flexible Vehicle)-Ausführung. Bis 2008 war auch normales Pflanzenöl ein lohnendes Geschäft für den Verbraucher. In der Regel Rapsöl, kann es in jedem Dieselmotor benutzt werden. Mit einer Steuererhöhung im Jahre 2008 verschwand das Produkt aus dem deutschen Tankstellennetz.

Elektro und Wasserstoff

Elektromotoren könnten sich als Fehlschlag erweisen. Die Umstellung und der Ausbau des Ladenetzes sind sehr teuer. Die Batterien beinhalten Rohstoffe, welche in ihrer Umweltverträglichkeit noch nicht in Gänze bestätigt sind. Zudem würde eine Klimaneutralität nur erreicht, wenn 100% des Stromes aus erneuerbaren Quellen gewonnen wird. Auch Wasserstoff ist eine Technologie, die die Bestandsfahrzeuge nicht berücksichtigt. Sie ist noch mit hohen Kosten behaftet. Etwa 700 Kfz sind auf deutschen Straßen zugelassen. Die Motoren emittieren ausschließlich Wasserdampf. Vom Umweltaspekt gesehen wäre das unter den heute bekannten Technologien eine der besten Lösungen.

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