Gute Geländewagen für wenig Geld

VÖ: 07.04.2022 - 19:47 Uhr. Kommentare: 0

Steigende Spritpreise führen zum Umdenken - titelten wir vor einigen Tagen - was auch zutreffend ist. Viele Leute steigen auf den ÖPNV, sofern dieser in den benötigten Regionen verkehrt und die gewünschten Ziele angefahren werden. Dennoch lässt sich kaum leugnen, dass die Autonomie und die Freiheit, die man mit einem eigenen PKW besitzt, etwas Schönes ist. Neben SUVs stehen auch Geländewagen bei vielen Menschen hoch im Kurs, da man diesen auch Off-Road-Vergnügen genießen kann.

Was macht einen guten Geländewagen aus?

Geländewagen haben den Ruf teuer zu sein, was jedoch nicht zwingend auf alle Modelle und Marken zutrifft. Darüber hinaus bieten auch Gebrauchtwagenbörsen in der Regel ein großes Sortiment an Pick Ups und Geländewagen. Tipp: Sie können auch Ihr altes Auto verpfänden, um Ihren neuen Gebrauchtwagen zu finanzieren. Es reicht schon aus, wenn das Gefährt der Wahl ein Modell aus dem letzten Jahr ist. Sparpotenzial: zwischen 20 und 25 Prozent.

Wie definiert man "Guter Geländewagen"?

Im Grunde sollte das gesuchte Auto über gewisse Attribute verfügen.

  • hohe Bodenfreiheit
  • Karosserieüberhänge sind kurz und oftmals abgeschrägt
  • der Tank ist am Unterboden schutzverkleidet
  • die Räder haben ein grobes Reifenprofil
  • Leiterrahmen unterhalb der Karosserie
  • stabiler Unterbau

Interessierte sollten auch auf die sogenannte Watttiefe achten, ebenso auf die Steigfähigkeit.

Um die Watttiefe zu erklären, stellen wir uns sich einen Geländewagen bei der Fahrt durch die Wildnis vor, sagen wir: die Nordwest-Territorien, die eine Region Kanadas darstellen. Der Wagen bricht von der Landstraße aus und fährt Offroad. Nach einigen Minuten der Fahrt erreicht er folgendes Szenario: Seitlich von uns liegen ein kleines Wäldchen aus Schwarzfichten, des Weiteren ragt ein massiver Berg, ein Ausläufer der Mackenzie Mountains, empor und geradeaus schlängelt sich ein kleines Flüsschen durch die Landschaft. Wenn man beim Durchfahren des Wasserlaufes von der Natur eine kostenlose Unterbodenwäsche erhalten hat, war die Watttiefe zu niedrig.

Die Steigfähigkeit lässt sich ähnlich erklären. Wir erinnern uns an den Berg, den wir vor Durchquerung des Flusses gesehen haben? Wenn man diesen mit seinem Auto ohne große Mühen hochfahren kann, ist die Steigfähigkeit – also die Größe des Geländewinkels in Relation zum Fahrzeug – entsprechend hoch.

Zusätzlich muss ein Geländewagen diverse Regularien erfüllen, um als Geländewagen gelten zu können. Er benötigt:

  • Einen Allradantrieb
  • eine Differenzialsperre oder vergleichbares
  • Steigungsfähigkeit von mindestens 30 Prozent
  • Böschungswinkel von mehr als 25 Grad (vorne), respektive mehr als 30 Grad (hinten)
  • Der Rampenwinkel muss mindestens 20 Grad betragen
  • Die Bodenfreiheit muss unter den Achsen mindestens 18 Zentimeter und zwischen den Achsen mindestens 20 Zentimeter betragen.

Allradantrieb ist Standard

Warum?
Wenn schwere Lasten gezogen werden müssen, etwa der Anhänger für das Boot oder die Pferde, respektive ein Wohnwagen, ergibt ein Allradantrieb Sinn. Immerhin wird hier die Antriebskraft auf alle Räder geleitet, die den Boden berühren. Deswegen ist ein Wagen, der mit so einer Antriebstechnologie ausgestattet ist, auch ein ideales Auto für die Berge. "Wie der Name bereits sagt, sind Geländewagen für Offroad-Einsätze gedacht. Auf normalen Straßen machen sie daher kaum einen Sinn", zitiert die Rheinische Post Marcel Mühlich vom Auto Club Europa (ACE).

Geländewagen bei Nacht

Worin unterscheiden sich Geländewagen und SUV?

Es ist vermutlich möglich, einen Geländewagenfahrer sehr zu kränken, in dem man festhält, dass das Auto, mit dem er da gerade vorfährt, ja ein „toller SUV“ sei. Dabei muss der Fahrer, der da gerade voller Wut, Zorn und Genervtheit ins Lenkrad beißt, auch einsehen: Für Uneingeweihte sind die beiden wirklich schwer auseinanderzuhalten. Sie haben optische Ähnlichkeiten, die Begrifflichkeiten werden gerne mal durcheinandergeworfen und synonym benutzt. Also muss doch mal die Frage gestattet sein: „Worin unterscheiden sich Geländewagen und SUV?“

SUV bedeutet „Sports utility vehicle“. Dies wird gerne in „Geländewagen“ übersetzt. Wortwörtlich bedeutet es allerdings „Sport Nützlichkeit Vehikel“, oder schöner: „sportliches Nutzfahrzeug“. Und die Übereinstimmungen zwischen Geländewagen und dem „sportlichen Nutzfahrzeug“ sind optischer Natur.

Beide verfügen über eine erhöhte Bodenfreiheit, sowie über die charakteristische Karosserieform. Die Unterschiede lassen sich anhand unserer Aufzählung unter dem Punkt „Was macht einen guten Geländewagen aus?“ erahnen. Damit ein Fahrzeug als offizieller Geländewagen durchgehen kann, muss es mindestens fünf der Punkte erfüllen. Besser wäre es noch, sollten diese übertroffen werden.

Die besten Geländewagen

Nun, da der Unterschied zwischen SUV und Geländewagen herausgearbeitet wurde, stellt sich natürlich die Frage, was die besten Geländewagen sind. Hierzu zählen:

Lada Taiga 4x4 – Der beste 4x4

Der beste Four-by-Four ist bereits seit 44 Jahren aktiv. Früher lautete der Produktname Niva. Das Auto hat einen legendären Status, was unter anderem an niedrigen Kaufpreisen liegt, andererseits an entsprechend günstigen Teilepreisen und Versicherungseinstufungen. Er ist ein Schraubermodell – leider auch sehr Verfall-anfällig.

Suzuki Jimny – Der Beste seiner Klasse

Eigentlich schon seit 1968 im Heimatland Japan unterwegs, ist das Auto seit 1998 auch im europäischen Raum erhältlich. Ebenfalls ein sehr beliebtes, wenn auch nicht ganz perfektes Auto. Die Bremsen sind nicht sonderlich überzeugend und über die Verbrauchshöhe hüllen wir besser den Mantel des Schweigens. Entsprechend wird auch meistens die Pflege des Vehikels schleifen gelassen. Aber, man kann festhalten, dass gute Autos sehr wetterstabil sind.

Land Rover Discovery Sport – Der günstigste im Unterhalt

Gebaut im Jahr 2015 handelt es sich um den Erben des Land Rover Freelander. Bei ihm handelt es sich einen Mittelklasse SVU – also eigentlich keinen Geländewagen – der wahlweise per Ottomotor, - oder Otto-Hybrid-Motor bewegt werden kann.

Weitere gute und günstige Geländewagen Nicht immer kann man sich einen Suzuki Jimny oder einen Land Rover Discovery Sport leisten. Da lohnt es sich, einen Blick auf die Alternativen zu werfen.

Jeep Wrangler

Der einzige Geländewagen, der je die Fertigungshallen der Firma Jeep verlassen hatte. Es handelt sich hierbei um einen Diesel, der über fünf Türen verfügt. Des Weiteren wurde die Karosserie um 52 Zentimeter gestreckt und es fanden Schraubenfedern Verwendung. Leider sind bei viel Geländeeinsatz durchaus defekte Injektoren, sowie ausgeschlagene Buchsen und Gelenke zu beklagen.

Toyota Land Cruiser

Schon seit 1951 ist der Land Cruiser auf den Straßen der Welt unterwegs. Hierbei gilt es zu beachten, dass der Wagen oftmals auch durchaus radikale Updates in Designfragen erhalten hat. Seit 2019 steht die J15-Baureihe zur Verfügung – wahlweise als Drei- oder Fünftürer (4,40 Meter für den Dreitürer, 4,85 Meter für den Fünftürer), dessen Höchstleistung 3000 Touren beträgt. Maximaldrehmoment (500 Newtonmeter) wird bei 1600, beziehungsweise 2800 Umdrehungen erreicht. Darüber hinaus lässt sich am Vorderteil des Rahmens eine Seilwinde anbringen. Wer nicht gerade in die Berge fahren will, sollte über die Features für den Stadtverkehr informiert werden.
Adaptiver Tempomat? Check.
Fußgängererkennung? Ja.
Fernlicht-Automatik? Auf jeden Fall.

Land Rover Defender

Der Wagen wurde 1948 als Auto für die Landwirtschaft erdacht – damals noch unter dem eingängigen Namen „Land Rover“. Im Jahr 1990 erfolgte die Umbenennung in „Land Rover Defender“, während der Lebenszyklus des Produktes im Jahr 2016 endete. Er ist mit Permanentallradantrieb ausgerüstet und verfügt über einen 2,2-Liter Dieselmotor (122 PS, maximales Drehmoment von 360 Newtonmetern). Es gibt ihn in der zweitürigen Version (Wagon 90), einem Auto für vier Personen, die viertürige Version (Wagon 110), bei dem es sich um einen Fünfsitzer handelt, sowie die Crew Cab 130. Hierbei handelt es sich um einen Pickup, der eine viertürige Kabine (Platz für fünf Personen), sowie eine große Ladefläche aufweisen kann. Er ist ein zuverlässiger Geländewagen, allerdings auch anfällig für Rostschäden am Leiterrahmen und Kontaktkorrosion zwischen Stahlskelett und Außenhaut. Für Interessierte: Das Nachfolgemodell ist der neu entwickelte Defender L663.

Mitsubishi Pajero

Zwischen 1982 und 2018 produzierte Mitsubishi den Pajero. Sein Name ist der Kleinkatze Leopardus colocolo pajeros entlehnt, die in den argentinischen Gebirgen lebt. Die letzte Generation dieses Autos konnte auch als Dreitürer erworben werden.

Fazit

In solchen Autos macht das Fahren doch wirklich Spaß. Da ist auch die Überlegung, ob man lieber zum Privatauto greift oder den ÖPNV nutzt, deutlich einfacher.

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